Drei Impulsvorträge zur zukunftsfesten Stadt an der Schnittstelle zwischen Bauen und Ökologie mit Gelegenheit zur Diskussion:
Drei nach 5 ist Motto und Start eines Vortragsabends zum Thema Stadt, Bauen und Ökologie am 26.09.2024 von 17:03 – 19:30 Uhr im Bürgerbahnhof Penzberg, Philippstr. 32, 82377 Penzberg.
Teils überzogene Standards in Normen und technischen Vorschriften machen das Bauen teuer, kompliziert und fehleranfällig. „Einfach Bauen“ oder experimentell Bauen ist eine Initiative der Architektenschaft, die in einem neuen „Gebäudetyp-e“ die Möglichkeit bietet, einen vereinfachten Standard zu vereinbaren und auf tradierte Bautechniken zurückzugreifen. Architekt Florian Dilg (ARCHiTEKTUR:ZWiNGEl/DilG, München) ist Mitinitiator und berichtet zum neuen Gebäudetyp-e.
Architekt Sebastian Beham (Beham Architekten, Dietramszell) zeigt Beispiele, wie einfache, gut konstruierte Holzbauten einen Beitrag zu Nachhaltigkeit im Bauen und zur Kreislaufwirtschaft leisten können.
Dachbegrünungsexperte Armin Wandschura zeigt das Potenzial und die vielfältigen Möglichkeiten von Gründächern als Beitrag zur lebenswerten und zukunftsfesten gebauten Umwelt.
Allgemein
Sommer, Sonne, Baukultur
Architektouren 2024 – Busfahrt mit dem TAO
Die Beiratsmitglieder des Treffpunkts Architektur Oberbayern (TAO) und Doris Lackerbauer, Vorstandsmitglied der Bayerischen Architektenkammer und Vorstandskooperatorin des Treffpunkts Oberbayern, luden am 29. Juni 2024 im Rahmen der Architektouren zu einer Bustour ein. Über 50 Architektur-Begeisterte trafen sich in Prien am Chiemsee, ausgestattet mit Sonnenhüten und reichlich kühlen Getränken, da es an diesem Tag bis zu 35 Grad heiß war. Es waren so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass einige sogar mit dem eigenen Auto hinter dem Bus herfuhren.
Erster Halt war das Wohnquartier „Tannenhof“ in Bad Feilnbach: ein Gemeinschaftshaus für Jung und Alt. Das barrierefreie Mehrgenerationenhaus birgt fünf Wohneinheiten, die teils kommunal gefördert sind, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft, eine Kita und das „Bad Feilnbacher Wohnzimmer“. Architekt Markus Hölzl vom Büro HKF Hölzl Knote Frischholz Architektur und Gestaltung, führte die große Gruppe auch durch die öffentlichen Plätze mit „Ratschbankerln“ und viel Grün.

Die zweite Station der Bustour war die KinderGärtnerei St. Oswald in Traunstein. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um eine besondere Form eines Kindergartens. Nicht das Kindergarten-Gebäude selbst steht im Mittelpunkt des Tagesablaufs, sondern der Garten! Gemeinsam erklärten Architekt Tobias Mattes vom Büro Köhler Architekten Gauting/ München und TAO-Beiratsmitglied Harry Dobrzanski, der bei diesem Projekt für die Gestaltung des Außenbereichs verantwortlich war, die Besonderheiten der Anlage.

Die nächsten beiden Projekte auf der Tour wurden bei den Architektouren 2024 mit je einem KlimaKulturKompetenz-Prädikat ausgezeichnet. Die Chiemseefischerei vom Büro Guggenbichler Wagenstaller Architekten und Ingenieure erhielt das Prädikat für Flächensparen und das Büro BRAND 01 Architekten wurde für die Energetische Sanierung eines 70er-Jahre-Hauses mit dem Prädikat Energieeffizienz ausgezeichnet. Doris Lackerbauer überreichte am 3. Juli im Staatlichen Hochbauamt Rosenheim den Architektin Anne Wagenstaller und Architekt Heiner Pflugfelder die entsprechenden Urkunden.

Zurück zur Chiemseefischerei. Sie war ursprünglich ein landwirtschaftliches Nebengebäude, das bis 1989 als Hühner- und Kuhstall diente und dann zum Verkaufsraum mit Fischereiverarbeitung umgenutzt wurde. 2021 entschied sich die Bauherrschaft, den Verkaufsraum zu vergrößern und im Dachgeschoss eine Personalwohnung zu integrieren. Auf der vorgelegten Terrasse mit Blick über den Chiemsee konnten sich die Teilnehmenden bei Backfisch mit Kartoffelsalat von dem gelungenen Umbau selbst überzeugen.

Von dort aus ging es nach Rimsting zu einem Einfamilienhaus im Chiemgau, das mit seiner karbonisierten Holzfassade auf einer kleinen Anhöhe mit Blick auf den See und die Bayerischen Alpen steht. Man sieht dem Gebäude heute nicht mehr an, dass es aus den 70er-Jahren stammt. Architekt und Beiratsmitglied Heiner Pflugfelder erklärte den Besucherinnen und Besuchern, dass das auffallendste Merkmal des Hauses die ökologische und nachhaltige Fassadenbekleidung sei: Bei der japanischen „Yakisugi“-Methode wird regionales Fichtenholz karbonisiert, wodurch die Zellen im Holz verdichtet werden und es damit resistent gegen Fäulnis, Wasser und Verwitterung wird. Weiter erklärte er, dass eine Behandlung und Wartung mit chemischen Holzschutzmitteln so vermieden werden könne.

Zum Abschluss der Bustour ging es nun mit der Fähre nach Herrenchiemsee zu einer Holzlagerhalle, die ebenfalls vom Büro von Heiner Pflugfelder zu den Architektouren 2024 eingereicht worden war. Eine Besonderheit dieser Halle ist das Indach-Photovoltaik-System in Ziegelrot. So konnte die gesamte Südseite des Daches mit ca. 277 m2 PV-Modulen belegt werden und hielt damit auch noch die vom Denkmalschutz auferlegten Vorgaben ein.
Gegen 17 Uhr endete die oberbayerische Bustour zu den Architektouren 2024. Von den vielen Eindrücken und Besonderheiten der fünf vorstellten Projekte werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch lange zehren und sich schon auf die Architektouren 2025 am letzten Juni Wochenende freuen können.

Ausstellung im Landratsamt Mühldorf a. Inn

Um Anmeldung zur Eröffnung wird gebeten unter www.lra-mue.de/beispielhafte-bauten
BIM in der Praxis
Der 1. Erfahrungsaustausch BIM für die Region Süd/Ost-Bayern bietet die Möglichkeit, regionale Bauprojekte kennenzulernen, die bereits mit der BIM Methode umgesetzt wurden/werden. Bereits mit BIM arbeitende Planerinnen und Planer sowie Firmen können ihre bisherigen Erfahrungen austauschen, diskutieren und neue Kontakte knüpfen. Veranstalter sind das Staatliche Bauamt Traunstein, das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, die Bayerische Ingenieurekammer-Bau und die Bayerische Architektenkammer. Der Eintritt ist frei!

Die BIM Arbeitsmethode ist derzeit bei Architekten und Ingenieuren in Deutschland in aller Munde. Viele Bauherren, Planungsbüros und Baufirmen haben jedoch aus den unterschiedlichsten Gründen den Einstieg noch nicht gewagt. Andere haben möglicherweise bereits erste Baumaßnahmen mit der neuen Methode abgewickelt oder befinden sich mitten im Planungs- bzw. Bauprozess und sind daher offen für neue Ideen und Anregungen, um ihre BIM-Arbeitsprozesse zu verbessern.
Für alle Akteure im Bauprozess ist es von Vorteil, wenn ein regionales Netzwerk zum Erfahrungsaustausch von Anwendern und Interessenten entstehen. Nur so kann sich die BIM Arbeitsweise weiter etablieren. Dieser 1. Erfahrungsaustausch BIM für die Region Süd/Ost-Bayern bietet die Möglichkeit, regionale Bauprojekte kennenzulernen, welche bereits mit der BIM Methode umgesetzt wurden/werden. Zudem können bereits mit BIM arbeitende Planerinnen und Planer sowie Firmen ihre bisherigen Erfahrungen austauschen, diskutieren und neue Kontakte knüpfen. Bitte melden Sie sich bis zum 20.03.2023 an – der Eintritt ist frei!
Nähere Informationen und Anmeldung über den Kooperationspartner BayIka
Architekturdinner in Kraiburg am Inn
Am Freitag, 7. Oktober ab 17:00 Uhr, im Bischof-Bernhard Haus, Kraiburg am Inn
Architekt Josef Anglhuber, Beiratsmitglied des Treffpunkts Architektur Oberbayern der Bayerischen Architektenkammer und Gastgeber des Architektur-Dinners, gelingt es jedes Jahr aufs Neue, ein spannendes Programm zu organisieren. Diesmal zeigt er im Foyer des Bischof-Bernhard Hauses in Kraiburg am Inn eine Auswahl aus der Wanderausstellung „Architektouren 2022“. Der Abend beginnt mit einem Grußwort von Doris Lackerbauer, Vorstandsmitglied der Bayerischen Architektenkammer. Während des Feinschmecker-Menüs referieren anschließend die Architekten Axel Frühauf, Armin Pedevilla, Benedikt Sunder-Plassmann und Felix Bembé über aktuelle Projekte aus ihren Büros. Das wird ein Genuss!
Mit einem Unkostenbeitrag von 75,- Euro für das Menü, die Getränke und das Rahmenprogramm können Sie auch dabei sein. Anmeldung hier: www.hardthaus.de/termine.
Endlich ein Treffpunkt für Oberbayern

Foto*: Wadir Sarwar, Marcel Stütz, Justus Weiller